Nur noch 80 Mal schlafen bis zur Stafettenlesung
Ein DDR-Komponist vertont die “Ästhetik”
Wie es dazu kam, dass dem Komponisten Friedrich Schenker, der vor drei Jahren verstorben ist, Peter Weiss’ Roman “Die Ästhetik des Widerstands” zur Inspiration für ein Musikstück wurde, hat uns seine Witwe Regina Goldmann vor 14 Tagen hier im Countdown geschildert.
Heute wollen wir uns das Musikstück selber und die Person Friedrich Schenkers näher anschauen: Friedrich Schenker wurde 1942 in Zeulenroda/Thüringen geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik «Hans Eisler» Posaune bei Helmut Stachowiak und Komposition bei Eisler-Schüler Günter Kochan( 1961 bis 1964). Danach war er bis 1982 Soloposaunist beim Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig unter Herbert Kegel. Währenddessen studierte er Komposition bei Fritz Geißler an der Leipziger Musikhochschule. 1970 gründete er mit Burkhard Glaetzner die «Gruppe Neue Musik Hans Eisler». Der Bezug des Ensembles auf Eisler war Schenker ein «Symbol für fortschrittliches, konstruktives Musikdenken der Gruppe, der Ausdruck einer kritischen Haltung zur Dummheit in der Musik» (Max Nyffeler). Das Ensemble gilt als bedeutender Interpret für zeitgenössische Kammermusik der Avantgarde der DDR. Von 1973 bis 1975 war Schenker Meisterschüler von Paul Dessau an der Akademie der Künste der DDR. Seine Tätigkeit als freischaffender Komponist seit 1982 wurde u.a. von Kurt Masur gefördert. Er produzierte Auftragskompositionen für das Gewandhaus Leipzig und war Berater für zeitgenössische Musik, von 1983 – 1985 hatte er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Leipzig. Ab 1990 lebte er in Berlin. Schenker war Theaterkomponist am Staatstheater Kassel (2000 bis 2002). Friedrich Schenker starb im Februar 2013 nach schwerer Krankheit in Berlin.