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“Widerstand möglich machen”
Jörg Zimmer ist an der Universität von Girona Inhaber des “Walter Benjamin Gedächtnislehrstuhls” und ein begeisterter Leser der “Ästhetik des Widerstands”. Er begrüßt, dass der 100. Geburtstag des Autors Gelegenheit gibt, ihn und sein Werk “in Erinnerung zu rufen”. Der Philosophie-Professor sieht in den “viele experimentellen Phasen”, in der “Experimentierfreude von Peter Weiss dessen Suche nach der Bedeutung der Kunst des 20. Jahrhunderts für den Marxismus. Das sei ein nach wie vor offenes Kapitel, zumal es zwar die Experimentierfreude auch in der zeitgenössischen Kunst noch gebe, aber ohne mit einer politischen Frage verbunden zu sein. Und diese Frage sei: “Wie kommen wir zurück zu einer einheitlichen Bewegung”, einer Bewegung, die sich nicht durch interne Auseinandersetzungen selber schwächt. Denn das sei die Voraussetzung für Widerstand und darin liege die Bedeutung von Peter Weiss im 21. Jahrhundert.